Gotteshaus - Hechingens Stadtpfarrer Michael Knaus segnete am Donnerstagnachmittag die rundum sanierte Wallfahrtskirche oberhalb von Boll – und kletterte dazu direkt untern Glockenturm.
Es war eine Stunde voll der Freude: Nach jahrelangen Sanierungsarbeiten im Inneren der Wallfahrtskirche und zuletzt der aufwändigen Turmsanierung auf Maria Zell fand am Donnerstagnachmittag die Segnung sämtlicher Gewerke durch Hechingens Stadtpfarrer Michael Knaus statt. Er tat dies im Beisein der ausführenden Handwerker, des Bauhistorikers Hans-Georg Bleyer (in seiner Verantwortung lagen die dentrologischen Untersuchungen), des Ersten Beigeordneten Philipp Hahn, der Stadtbaumeisterin Helga Monauni und Michael Werner aus dem Sachgebiet Hochbau, der Bollemer Ortsvorsteherin Meta Staudt und einiger Ortschaftsräte sowie den Mitgliedern des Fördervereins zum Erhalt der Wallfahrtskirche. Dessen Vorsitzender Peter Beck hatte zu der Feierstunde eingeladen.
Und natürlich ließ dieser es sich in seiner Begrüßung nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass nach dem Turm-Projekt noch nicht Schluss sei. Schließlich stehe noch die Gestaltung des Außenbereichs aus. In diesem Zusammenhang überreichte er an die Vertreter der Stadt einen Spendenscheck über 2500 Euro – sozusagen als „Anschubfinanzierung“. In der Summe hat der Förderverein in den vergangenen drei Jahren 22 500 Euro an Spenden zusammengetragen. Maria Zell nannte Peter Beck einen ganz besonderen Ort, schon vor der Christianisierung sei die Wallfahrtskirche eine Kultstätte gewesen. Vor diesem Hintergrund müsse jedem klar sein, dass man eine „solche Stätte der Marienverehrung nicht einfach so verkommen lassen könne“. Den Handwerkern bescheinigte der Vereinsvorsitzende, „Exzellentes geleistet“ zu haben.
Das konnte der Erste Beigeordnete Philipp Hahn nur bestätigen. Zugleich lobte er das „einzigartige“ Engagement des Fördervereins und sprach im Brustton der Überzeugung: „Jeder von uns hat Maria Zell ins Herz geschlossen.“ Auch Helga Monaunis Dank richtete sich an erster Stelle an den Förderverein beziehungsweise an Peter Beck, den sie im Bemühen um Maria Zell „die treibende Kraft“ nannte – „sehr nachdrücklich in seinem Wollen und Tun“. Weitere Dankesworte richtete sie an den Bauforscher Bleyer für dessen große Unterstützung sowie an das Landesdenkmalamt.
Danach ging es unters Dach der Wallfahrtskirche – und wo für die Gäste der Weg endete, tat Stadtpfarrer Knaus noch einige Schritte weiter nach oben, direkt unter den Glockenturm. Dort segnete er das Gotteshaus mit Weihwasser, wünschte Maria Zell, ein „Ort des Segens“ zu sein, und sprach gemeinsam mit den Besuchern das Vaterunser.
Text und Fotos: Sabine Hegele, Hohenzollerische Zeitung vom 27.04.2018