Erdbeben begleiten die Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Zell.
in der jüngeren Baugeschichte zu Maria Zell sind 4 Erdbeben aufzuzeigen, die am Kirchenbau jeweils großen Schaden anrichteten.
Da ist zunächst das Beben in der Nacht vom 16. auf 17. November 1911 zu nennen, welches erheblichen Schaden anrichtete. In 3-jähriger Bauzeit konnte jedoch die Gemeinde Boll aus eigener Kraft den Schaden beheben. Die Deckengemälde im Kirchenschiff und im Chor konnten jedoch, bedingt durch den I. Weltkrieg, erst im Jahre 1919 durch den Kunstmaler August Pfister aus Gruol vollendet werden.
Im Mai 1943 bebte die Erde ein weiteres Mal und richtete an Maria Zell erneut großen Schaden an. Auch hier konnte die Gemeinde Boll aus eigenen Anstrengungen den Schaden wieder selber beheben.
Ein weiteres starkes Erdbeben richtete am 22. Januar 1970 abermals großen Schaden an der Wallfahrtskirche an. Die damals noch selbständige Gemeinde sah sich außer Stande, den schweren Schaden zu beheben. Die Untersuchungen am Fundament sowie notwendige Bodenuntersuchungen zogen sich über 4 Jahre hin. Nach Abschluss der aufwändigen Planungen und Sicherstellung der umfangreichen Finanzierung wurde dann mit den Bauarbeiten unverzüglich begonnen. Nach Vollendung der schwierigen Arbeiten konnte die Wiedereröffnung auf den 1. Mai 1977 angesetzt werden.
Am Sonntag, den 3. September 1978 um 6.08 Uhr erschütterte erneut ein Beben mit der Stärke 6 unsere Gegend. Der entstandene Schaden am Kirchenbau war wiederum enorm. Die daraus notwendigen Renovierungsarbeiten konnten innerhalb von 4 Jahren abgeschlossen werden, so dass eine erneute Wiedereröffnung auf den 1. Mai 1982 anberaumt werden konnte.
In der Folgezeit wurden trotz mehrfacher kleinerer Beben und sog. "Erdstöße" keine nennenswerten Schäden an der Wallfahrtskirche mehr festgestellt.
Die Aufnahmen zeigen einen Teil der äußeren Schäden nach dem schweren Beben im September 1978:
(Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart)